CLOWNINGOTT

clownin in gottDr. Gisela Matthiae

Ist Gott ein Clown und dann noch eine Frau?

Warum nicht, wenn es uns hilft zu verstehen, dass wir von Gott nur in Bildern und Metaphern sprechen können. Und dann ist Gott selbstverständlich nicht einfach ein Clown oder eine Frau. Allerdings ist Gott auch kein Mann, kein König und kein Herrscher - es sei denn, man versteht auch dies nur als Bild oder Metapher. Bei empirischen Forschungen von Gisela Matthiae zusammen mit einer Gruppe von Frauen aus Württemberg Mitte der 90er Jahre ist die Metapher "Clownin Gott" entstanden, sie ist auch der Buchtitel ihrer Dissertation.

    • Sie will ausdrücken, dass Gott selbstverständlich nicht auf ein Geschlecht festgelegt werden kann und dass jede Verengung im Sprachgebrauch in der Gefahr steht, dies zu tun.
    • Sie steht für die Erfahrung, dass Gott immer ungewöhnlich, unerwartet und überraschend begegnet. Gott ist anders und auch liebevoll und uns zugewandt. Überraschend und liebevoll sind auch die Handlungen der Clownsfiguren, so wie sie hier verstanden werden.
    • Sie stehen für marginalisierte Menschen und auch für Meinungen und Gefühle, die gerne unter den Teppich gekehrt werden. Jesus hat sich den Kleinen und Schwachen zugewandt und wurde aufgrund seiner inneren Freiheit und seines ungewöhnlichen Verhaltens oft schon als Clown bezeichnet. Daran will die Metapher anknüpfen.
    • Sie knüpft mit ihrer Kreativität auch an die Schöpfungskraft Gottes an.
    • Da das Scheitern zu Clowns gehört, drückt sich in der Metapher sowohl der Kreuzestod Jesu als auch der Gedanke der Rechtfertigung aus.
    • Trotz aller Niederlagen, verlieren Clowns nie ihre Hoffnungen, entwickeln Visionen und gehen mitunter waghalsige neue Wege. Daher spielt die Metapher auch auf das Handeln der göttlichen Geistkraft an und darauf, dass Gottes gerechte Welt jetzt schon Wirklichkeit sein kann.
    • Alles in Allem ist die Metapher CLOWNINGOTT aber auch so schräg, dass sie einlädt zu neuen Gotteserfahrungen und deren Bezeichnungen, Bilder, Geschichten und Metaphern: Gottesbilder im Wechselrahmen.

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